Antonio Martino

italienischer Jurist und Politiker; Popolo della Libertà; Verteidigungsminister 2001-2006; Außenminister 1994

* 22. Dezember 1942 Messina

† 5. März 2022 Rom

Herkunft

Antonio Martino wurde 1942 im sizilianischen Messina geboren, wo sein Großvater schon Bürgermeister gewesen war. Sein Vater Gaetano Martino - ein international angesehener Professor für Physiologie - war nach 1945 Politiker für den Partito Liberale Italiano (PLI). Als Außenminister (1954-1957) organisierte er 1956 die Konferenz von Messina, deren Impulse 1957 zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft in den Römischen Verträgen führten.

Ausbildung

In Messina studierte M. nach dem Gymnasium Rechtswissenschaften. In der ausgezeichneten Examensarbeit über keynesianische Theorien hinterfragte er 1964 den Multiplikator-Effekt bei öffentlichen Investitionen. 1965 gewann M. einen europaweiten Wettbewerb und forschte 1966-1968 als Harkness Fellow des Commonwealth Fund in Chicago. Dort festigte er bei Milton Friedman und George J. Stigler sein Bild von einer freien Wirtschaftsordnung, die anders als in Italien oder bei Keynes von Staatseingriffen frei sein sollte.

Wirken

Die akademische Laufbahn begann M. 1964-1966 und 1968-1970 als Universitätsassistent in Rom. Bis 1976 wirkte er dort dann als "assistente ordinario" im Fach Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Anschließend war er zunächst in Bari und bis 1979 in Neapel außerordentlicher Professor. 1979 erhielt er einen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik an der ...